Nach der Saison ist vor der Saison und im vergangenen Sommer hat sich einiges getan beim ERC Sonthofen. Martin Sekera hat das Ruder auf der Trainerbank übernommen und Lukas Slavetinsky die sportliche Leitung.
Der Saisonstart beginnt für den ERC bei einem Neuling in der Oberliga: Am ersten Spieltag reisen die Bulls zum SC Riessersee, der nach finanziellen Problemen keine Lizenz für die DEL2 bekommen hat. Am zweiten Spieltag, den 30.09.2018, folgt um 18:00 Uhr das erste Heimspiel der Saison gegen den EV Landshut
Turbulenter Sommer
Die Voraussetzungen für die neue Saison waren denkbar ungünstig. Geschäftsführer Albert Füß hatte alle Hände voll zu tun. Nach der kurzfristigen Absage von Trainer und sportlichen Leiter Heiko Vogler und der Bitte um Vertragsauflösung stand der ERC ohne sportliche Führung da. Kurz darauf konnten dann aber Lukas Slavetinsky als sportlicher Leiter und Spieler sowie Martin Sekera auf der Trainerposition vorgestellt werden.
„Der erste Kontakt kam durch Werner Sill zustande. Ich wollte zum Ende meiner Karriere Eishockey mit dem Job verbinden“, erklärt Lukas Slavetinsky. „Da ich neben Sportökonomie auch Sportmanagement an der FH Schmalkalden studiert habe, war das Angebot des ERC genau das, nach dem ich gesucht habe. Zudem schließt sich auch ein Kreis für mich. Ich habe in Sonthofen mit dem Eishockey begonnen und werde hier auch meine Karriere beenden“ so Slavetinsky.
Kaderzusammenstellung
Wo andere Vereine bereits ein Groß des Kaders voll hatten, haben die Bulls erst angefangen das Team zusammen zu stellen. Als Nummer eins im Tor der Bulls steht weiterhin Patrick Glatzel. Der gebürtige Mannheimer geht somit in seine dritte Saison bei den Bulls. Ihm zur Seite steht mit Roman Steiger von der DNL des ESV Kaufbeuren ein Rückkehrer beim ERC. Roman und Patrick bilden in der kommenden Saison das Torhütergespann der Bulls. Sonthofen dagegen verlassen hat Jennifer Harss. Die 31-Jährige wechselte zum Bayernligisten EHC Königsbrunn. Ferdinand Dürr verließ den ERC ebenfalls – in Richtung Schweinfurt.
Die Abwehr konnte größtenteils gehalten werden. So steht in der kommenden Saison neben Kapitän Vladimir Kames, Wayne Lucas, Manuel Malzer, Sean Morgan und Daniel Rau auch Neuzugang Lukas Slavetinsky. Der 36-Jährige kommt von den Ravensburg Towerstars aus der DEL2 und soll mit seiner Erfahrung speziell die jungen Spieler führen und auch das Offensivpotenzial weiter stärken.
Mit Philipp Messing (ESV Kaufbeuren / DEL2), Noah Nijenhuis (Bayreuth Tigers / DEL2), Thomas Botzenhardt (unbekannt) und Kontingentspieler Tyler Wood (EV Füssen / Bayernliga) verlassen vier Spieler aus dem Abwehrverbund die Bulls.
Einen größeren Umbruch gab es in der Offensive: Fünf Abgängen stehen sechs Neuzugänge gegenüber. Neben den beiden Kontingentspielern Kyle Just (Sterzing / AlpsHL) und Derek Roehl (unbekannt) verließen Ralf Rinke (EHC Königsbrunn / Bayernliga), Chris Stanley (Trainer EV Lindau / Oberliga) und Max Hadraschek (EC Bad Nauheim / DEL2) den Club.
Mit Franz Mangold konnte frühzeitig ein erfahrener Spieler von den Eisbären Regensburg verpflichtet werden. Außerdem konnte auch mit Michel Maaßen von den Black Dragons Erfurt aus der Oberliga Nord ein Mann mit viel Erfahrung gewonnen werden. Aber auch „junge Wilde“ konnten ins Oberallgäu gelotst werden. So tragen zum einen der 23-jährige Jonas Schlenker (Heilbronner Falken / DEL2) und zum anderen der erst 20-jährige Deutsch-Kanadier Jayden Schubert nach erfolgreichem Tryout in der kommenden Saison das Trikot der Bulls. Die Kontingentstellen konnten mit Martin Frolik (UTE / Erste Liga Ungarn) und Petr Sinagl (Cracovia Krakow / Polen) besetzt werden.
Den Bulls erhalten bleiben Publikumsliebling Marc Sill sowie Martin Guth, Jörg Noack und Fabian Voit.
Förderlizenzen
Mit den Bietigheim Steelers wurde die Kooperation um eine weitere Saison verlängert. Somit geht diese bereits in die dritte Runde. Vom Meister der DEL2 werden unter anderem die Spieler Fabjon Kuqi, Yannick Wenzel, Lukas Traub und Robert Kneisler mit einer Förderlizenz für die Bulls ausgestattet. Aus Sonthofer Sicht erhalten Fabian Voit, Roman Steiger, Sean Morgan und Manuel Malzer eine Förderlizenz bei den Steelers.
Eine weitere Kooperation konnte mit der DNL des ESV Kaufbeuren geschlossen werden. Unter anderem wurden die Abwehrtalente Leon Kittel und Kurtis Kapitza sowie die Stürmer Max Oswald, Marc Hofmann und Valentin Köcheler mit einer Förderlizenz ausgestattet.
Die Kooperation mit den Augsburger Panther wird dagegen nicht weitergeführt. Trotz der ausgezeichneten Kooperation in den vergangenen beiden Jahren mit Spielern wie Marco Sternheimer oder Tim Bullnheimer, konnte man sich auf eine Fortführung in der kommenden Saison nicht einigen.
Vorbereitung
Seit dem 22. September befindet sich das Team bereits auf dem Eis: zunächst noch in Oberstdorf und seit 3. September daheim in der Eissporthalle Sonthofen. Das erste Vorbereitungsspiel konnte mit 10:3 gegen die DNL aus Kaufbeuren gewonnen werden. Den ersten Härtetest für die Bulls gab es eine Woche später gegen Ligakonkurrent Peiting zunächst auf heimischen und dann auf gegnerischem Eis. Beide Spiele verloren die Bulls zwar (1:4 und 2:5), doch konnte man das Potenzial der Mannschaft bereits erahnen. Besser machte es dann die Mannschaft um Martin Sekera eine Woche später: Gegen den HC Landsberg (Bayernliga) siegten die Bulls hochverdient mit 8:1 und nur zwei Tage später konnte man gegen die EV Lindau Islanders auswärts mit 7:2 gewinnen.
Trainer Martin Sekera sieht die bisherigen fünf Vorbereitungsspiele sehr positiv. Vor allem die Einstellung der Mannschaft hebt er hervor. Verbesserungspotenzial bestehe aber noch in der Taktik bei Über- und Unterzahl sowie der Abstimmung in der Abwehr und dem Verwerten der herausgespielten Chancen. Dennoch ziehen die Jungs im Training voll mit und die Abläufe werden von Woche zu Woche besser.
Weitere Testspiele folgen noch gegen Lindau daheim am 21.09.2018 (20:00 Uhr) und die EA Schongau Mammuts ebenfalls daheim am 23.09.2018 um 18:00 Uhr.
Saisonziel
Lukas Slavetinsky hat einen sehr positiven Eindruck von der Mannschaft. Gerade die Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern mache die Mannschaft aus. Auch intern in der Kabine ist die Stimmung bis jetzt super.
Ähnlich sieht es auch Martin Sekera: Bei der Zusammenstellung des Teams wurde mehr auf die Qualität als auf Quantität geachtet. Mit 2 Torhütern, 6 Verteidigern und 10 Stürmern ist das Saisonziel klar auf Playoffs ausgerichtet. Wichtig ist jedoch auch, dass man von Verletzungen so gut es geht verschont bleibt.
Trotz eines der kleinsten Budgets in der Liga sind die Verantwortlichen positiv auf die Saison gestimmt, sodass der ein oder andere Favorit geärgert werden kann.
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Martin Sekera und Lukas Slavetinsky: