Seit rund sechs Wochen ist Dan Przybyla beim ERC Sonthofen. Der 24-jährige Tscheche ist vor Saisonbeginn von den höherklassigen Kempten Sharks die Iller hinauf gewechselt. Nach nur zwei Meisterschaftsspielen ist klar: Mit seiner Schnelligkeit gibt er dem Kader des ERC mehr Tiefe – und mit einem Tor und drei Assists ist er bereits ein fester Bestandteil des Mannschaftsgefüges. Ein Gespräch vor dem anstehenden Heimspiel-Doppelpack.
Wie ist es dazu gekommen, dass du jetzt das Trikot des ERC trägst?
Dan: Eigentlich wollte ich nach der vergangenen Saison mit dem Eishockey aufhören. Aber dann kam der Kontakt zwischen den Kempten Sharks und dem ERC zustande. Mir war es wichtig, dass ich, wenn ich mit dem Eishockey weiter mache, eine längerfristige Perspektive sehe. Und die habe ich in Sonthofen bekommen. Daher bin ich sehr glücklich, jetzt hier zu sein.
Wie sind deine ersten Eindrücke von der Stadt Sonthofen und dem Verein?
Dan: Sonthofen ist sehr schön. Leider komme ich nicht wirklich dazu, die Stadt noch besser zu erkunden. Ich geh schaffen, von der Arbeit einkaufen und dann zum Training. Und so geht es ja mehrfach die Woche. Der Verein ist toll, super aufgestellt und die Mitspieler haben mich sehr gut aufgenommen und helfen mir bei der Eingewöhnung. Ich kann also nur Positives berichten!
Wann und warum hast du eigentlich mit Eishockey angefangen?
Dan: Bis ich acht Jahre alt war, habe ich vor allem Fußball gespielt und nur zwischendurch mit meinen Kumpels hinterm Haus Straßen-Hockey gezockt. Irgendwann hat mein Vater, der wie mein Opa Eishockey gespielt hat, mich zur Laufschule mitgenommen. Und von da an hat mich der Sport gepackt und ich bin bis heute dabei geblieben.
Wie würdest du dich als Eishockey-Spieler beschreiben, was sind deine Qualitäten?
Dan: Ganz klar meine Schnelligkeit. Die versuche ich in jedem Spiel aufs Eis zu bringen und meiner Mannschaft damit bestmöglich zu helfen.
Von deiner Schnelligkeit konnten sich die Zuschauer in den ersten beiden Spielen ein Bild machen. Du hast bereits einen Treffer markiert und drei Assists beigesteuert. Wie zufrieden bist du mit dem Saisonstart?
Dan: Sehr. Wir haben beide Spiele überzeugend gewonnen, viele Tore geschossen. Von so einem guten Beginn konnten wir ja nicht unbedingt ausgehen. Wir möchten jedes Spiel gewinnen, damit wir unser Saisonziel, die Meisterrunde ab Januar, möglichst schnell erreichen. Und daran werden wir alle hart arbeiten.
In den ersten beiden Saisonspielen hast du eine Reihe gebildet mit deinem Landsmann Matyas Stransky und Valentin Köcheler. Wie sehr hilft es dir, mit Maty aufs Eis zu gehen?
Dan: Gerade beim Start und beim Eingewöhnen ist es eine große Hilfe, weil wir zwischendurch in unserer Muttersprache kommunizieren können. Dazu kommt noch, dass Maty ein fantastischer Hockeyspieler ist, der ebenfalls schnell ist. Und das ist schon ein großer Vorteil. Aber ich arbeite gleichzeitig daran, auch mein Deutsch zu verbessern, damit ich mit allen gleich gut Absprachen auf dem Eis treffen kann.
Im ersten Heimspiel gab es eine sagenhafte Choreo der Fans. Wie sehr hat es dir und euch im Derby gegen Ravensburg geholfen und zusätzlich motiviert?
Dan: Natürlich habe ich das wahrgenommen. Und um ehrlich zu sein, war ich positiv überrascht. Ich war ja bereits für einige Vereine aktiv. Aber was unsere Fans hier auf die Beine gestellt haben und wie zahlreich sie ins Stadion kommen, toll. Das ist wirklich eine großartige Stimmung, die es so nicht überall gibt!
Viele Eishockeyspieler sind abergläubig. Für den ERC läufst du mit der Trikotnummer 81 auf. Eine besondere Nummer für dich?
Dan: Ja, absolut. Vor ungefähr sechs Jahren habe ich mir die 81 ausgesucht und sie seitdem auch immer behalten können. Und das soll natürlich auch so bleiben, weil sie mir bislang Glück gebracht hat. (lacht)
Welche Ziele hast du dir für diese Saison gesetzt – persönlich und mit der Mannschaft?
Dan: Mein persönliches Ziel ist, der Mannschaft dabei zu helfen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Und dass wir am Ende nicht nur sportlich erfolgreich, sondern auch für die Zuschauer attraktives Eishockey spielen. Am Ende möchten wir die Liga gewinnen!
Mit Fürstenfeldbruck und Ottobrunn sind am Wochenende zwei Mannschaften zu Gast, die nicht gut in die Saison gestartet sind. Sind das eher die schwierigen oder vermeintlich leichten Spiele?
Dan: Die beiden Teams sind sicher nicht zufrieden. Aber die Spielzeit ist noch so jung, da kann extrem viel passieren. Auch wir werden uns weiter entwickeln. Egal, welcher Gegner kommt: Unser Anspruch ist es, mit optimaler Einstellung und Motivation ins Spiel zu gehen. Unsere Marschroute für die nächsten beiden Partien lautet: Wir möchten das Sechs-Punkte-Wochenende!
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