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Endstation Halbfinale: ERC verliert nach großem Kampf mit 2:7

Für den ERC Sonthofen ist in dieser Saison im Halbfinale Endstation: Nach großem Kampf unterliegen die Schwarz-Gelben im entscheidenden dritten Halbfinale beim EHC Waldkraiburg mit 7:2. Das erste Duell hatten die „Löwen“ mit 10:0 für sich entschieden, die zweite Partie ging verdient mit 7:3 an den ERC. Am Ende verliert Sonthofen die intensive und spannende Serie unter anderem aufgrund zu vieler Strafzeiten auf der Strafbank.


Vieles erinnerte zu Beginn des dritten und entscheidenden Halbfinals an das erste Aufeinandertreffen in Waldkraiburg am Sonntag vor einer Woche, als die Hausherren ebenfalls nach dem ersten Drittel mit 3:0 führten und die Gäste aus dem Oberallgäu zunächst zu viele Strafen kassierten. Die Waldkraiburger nutzten die Unachtsamkeiten des ERC erneut eiskalt aus und gingen mit einer verdienten 3:0-Führung in die erste Pause. Das erste Tor erzielte der EHC bereits nach drei Minuten, in der 9. Minute legte die Heimmannschaft in Überzahl nach, als ERC-Stürmer David Mische wegen einer zwei-plus-zwei-Minutenstrafe in der Kühlbox saß.


Ein durchdachter Spielfluss kam in den ersten 20 Minuten, vor allem auch bedingt durch zu viele eigene Strafen, nie richtig zustande. Anders als bei ihrem begeisternden Heimspiel am Freitagabend vor 1.200 Zuschauern waren die Schwarz-Gelben im ersten Spielabschnitt darauf bedacht, die eigene Defensive zu sichern und die agilen Waldkraiburger bestmöglich vom Tor von Calvin Stadelmann fern zu halten. Als in der 19. Minute der EHC gar auf 3:0 erhöhte, fielen den Fans der Sonthofer tatsächlich Parallelen zum ersten Halbfinal-Auftritt vor einer Woche auf, als es ebenfalls 3:0 stand.


Offensichtlich hatte das Trainergespann in der Kabine die passenden Worte gefunden, denn im Spielabschnitt zwei betrat eine andere Mannschaft die Eisfläche in Waldkraiburg. Bereits nach einer Minute fingen sich die Hausherren eine Strafe, die die Gäste zwar nicht verwerten konnten. Nur vier Minuten später aber schlug die Hartgummischeibe nach einem Schuss von Kristof Spican zum 1:3 ins Gehäuse des EHC ein (Assists: Matyas Stransky, Valentin Köcheler).


Als dann wiederum vier Minuten darauf erneut ein Spieler des EHC in der Kühlbox Platz nahm, keimte erst recht Hoffnung auf bei den mitgereisten Fans der Schwarz-Gelben und daheim beim Public Viewing im Eisstadion an der Hindelanger Straße. Zwar überstanden die Waldkraiburger das Unterzahlspiel schadlos – doch fortan wehte ein anderer Wind durch das EHC-Stadion. Der ERC war präsentierter, mutiger und zielstrebiger.


Die Folge: Die Hausherren wussten sich ein ums andere Mal nur mit Strafzeiten zu wehren. Und eines dieser Überzahlspiele nutzte Roman Zwicker auf Vorlage von Kristof Spican und Matyas Stransky in der 35. Minute zum viel umjubelten 2:3! Sollte nach dem klaren Rückstand zu Beginn des zweiten Drittels doch noch was gehen für den ERC? Die Hoffnung, der Glaube und der Wille bei den Spielern waren nun spürbar.

 

In der 38. Minute erhielt die schwarz-gelbe Aufbruchstimmung einen Dämpfer, nur 60 Sekunden war sie im Keim erstickt: Binnen einer Minute erzielten die Löwen zwei Treffer und stellten mit dem 5:2 wieder den Drei-Tore-Vorsprung aus dem ersten Drittel her.


Alles oder Nichts: Die Ausgangslage des ERC für die verbleibenden 20 Minuten in dieser packenden Halbfinalserie war eindeutig. Die Schwarz-Gelben warfen alles nach vorne, um schnellstmöglich ein Tor zu erzielen, in der Hoffnung, die Hausherren doch noch in Bedrängnis zu bringen. Es dauerte allerdings bis zur 49. Minute, bis die Gäste in Überzahl etwas Druck aufs EHC-Tor entwickeln konnten. Den so dringend benötigten Treffer markierten sie im Powerplay indes nicht. Die erzielten dann die Waldkraiburger in den verbleibenden Minuten zum 6:2 und 7:2 – die Schlusspunkte in einer spannenden Partie. Die Sonthofer stürmten zwar weiter mit Leidenschaft in Richtung Heimtor, die Uhr aber tickte erbarmungslos Minute um Minute runter.


Am Ende reichte es nicht: Der EHC Waldkraiburg zieht nach zwei erforderlichen Siegen in der Halbfinalserie verdientermaßen ins Finale um den Aufstieg in die Bayernliga ein. Dort werden sie auf die Eisbären Burgau treffen.


Auch wenn die Saison für die Schwarz-Gelben an diesem Wochenende ein Ende gefunden hat, so können alle – Spieler, Trainer, Betreuer, Fans und alle Ehrenamtlichen, die unglaublich viel Herzblut in diesen Verein stecken – verdammt stolz auf das sportlich Erreichte sein. Nächste Saison greifen wir wieder an!


Fotos: Bettina Brunner

Text: Nicolas Berthold

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