Jonas Gotzler ist einer der jungen Wilden beim ERC Sonthofen. Der 22-jährige Stürmer ist ein echtes Eigengewächs und hat in der noch jungen Saison bereits sein Potenzial gezeigt. Vor den Duellen bei den Wanderers Germering und daheim gegen den ESV Burgau 2000 spricht Gotzler über den Saisonstart, ein besonderes Gespräch und die Unterstützung der Fans.
Fünf Spiele, fünf Siege, Tabellenführer – hört sich nach einem rundum gelungenen Saisonstart an, oder?
Jonas Gotzler: Absolut, wir sind richtig gut in die Spielzeit reingekommen. Das ist ganz wichtig und gibt ein gutes Gefühl. Bitter sind unsere drei Verletzten Denis Adebahr, Matyas Stransky und Josef Slavicek. Aber das erste Fazit fällt natürlich positiv aus.
Wie ist dein Eindruck der ersten fünf Matches?
Jonas Gotzler: Siege sind und tun immer gut (lacht). Und gleichzeitig wissen wir auch, an welchen Stellschrauben wir als Mannschaft noch arbeiten müssen, um noch besser zu werden. Die kleinen Fehler abschaffen, noch mehr Laufbereitschaft an den Tag legen. Am Wichtigsten aber sind am Ende erst einmal die drei Punkte.
Obwohl die Saison noch sehr jung ist, hinterlässt die Mannschaft bereits einen eingespielten Eindruck.
Jonas Gotzler: Das finde ich auch. Wir harmonieren gut. Offensiv wie defensiv haben wir durch unsere Zugänge an Qualität gewonnen. Sie bringen Temperament und Speed mit rein. Und das Gerüst des Kaders kennt sich seit der vergangenen Saison ja auch schon. Aber wie ich es gerade schon erwähnte: Im Spiel ohne Puck haben wir noch Defizite. Wenn wir alle nur mit der Scheibe nach vorne denken und rennen, wird es kritisch. Das aber ist Kopfsache und das werden wir im Training intensiv angehen und abstellen.
Wie zufrieden bist du persönlich mit dem Start in die Saison?
Jonas Gotzler: Bis jetzt sehr. Ich bin laufstark in diesem Jahr und habe das ein oder andere Tor in der Vorbereitung und der Saison gemacht. Aber ich sehe bei mir noch Verbesserungspotenzial.
Von außen betrachtet wirkt es so, dass du in der Entwicklung einen Schritt nach vorne gemacht hast. Du wirkst noch spiel- und lauffreudiger als in der vergangenen Saison.
Jonas Gotzler: Ja, das sehe ich auch so. Ich fühle mich stärker, bin mental direkt drin in der Saison. Grundsätzlich bin ich mehr der Arbeiter im Team, der die Scheiben holt oder sichert und damit Freiräume für die Mitspieler schafft. Aber in dieser Saison spüre ich auch mehr Zug zum Tor. Wichtig für mich war in der Saisonvorbereitung ein Gespräch mit den Trainern, die mir viel Mut zugesprochen haben. Das hat einen Entwicklungsprozess angestoßen.
Den hat – so ist zumindest der Eindruck bislang – auch die gesamte Mannschaft gemacht. Sie wirkt harmonisch und die Balance scheint zu stimmen.
Jonas Gotzler: Richtig, im Team stimmt es – und gerade auch die neuen Spieler passen richtig gut rein. Sie bringen viel Qualität mit, vor allem aber sind sie menschlich ein Zugewinn. Die Verantwortlichen haben an dieser Stelle ein richtig gutes Händchen bewiesen. Es macht richtig Freude. Und das Ergebnis sehen die Zuschauer auf dem Eis.
Richten wir mal den Blick auf das kommende Wochenende: Ihr spielt in Germering, am Sonntag kommt Burgau nach Sonthofen. Was für Partien erwartest du?
Jonas Gotzler: Das werden absolut intensive Spiele, gerade wenn wir an die Duelle mit beiden Mannschaften in der vergangenen Saison denken. Das werden richtige Prüfsteine für uns. Germering ist immer schwer zu bespielen. Und Burgau ist für mich einer der Topfavoriten für die ersten Plätze in dieser Saison.
Die Resonanz in den ersten drei Heimspielen mit im Schnitt über 900 Zuschauern war überragend und auch auswärts begleiten euch die Fans zahlreich.
Jonas Gotzler: Wir sind sehr dankbar dafür und wir kriegen das definitiv mit. Die Atmosphäre ist ganz anders. Das gibt uns einen Extraschub, und gleichzeitig möchten wir unseren Fans natürlich was zurückgeben.
Fast 1.000 Zuschauer bei Heimspielen. Von dieser Zahl träumen sogar einige höherklassige Teams. Wie wichtig kann diese Unterstützung gerade jetzt gegen starke Mannschaften wie Germering und Burgau werden?
Jonas Gotzler: Es gibt uns ein richtig gutes Gefühl zu wissen, dass wir die Fans im Rücken haben. Wir brauchen sie auch, und das hilft uns ungemein. Wenn ich draußen an der Bande stehe, in die Runde schaue und sehe, dass das Stadion voll ist – das ist einfach ein wunderbares Gefühl.
Jonas, vielen Dank für das Gespräch.
Fotos: Bettina Brunner Text: Nicolas Berthold
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