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Saisonaus! ERC verliert zweites Halbfinale

Es war alles angerichtet für eine spannende und denkwürdige Playoff-Partie: Eishockey-Primetime am Freitagabend, Playoff-Halbfinale und eine lautstarke Reisegruppe aus dem Oberallgäu – nach Spielende aber standen die Schwarz-Gelben nach dem 2:3 bei den Wanderers Germering mit gesenkten Köpfen auf dem Eis und verabschiedeten sich von ihren Fans. Selbst die Rückkehr eines alten Bekannten im Lineup der Sonthofer nutzte nichts. Die Niederlange im zweiten Halbfinale ist gleichbedeutend mit dem Ausscheiden aus den Playoffs.


An Unterstützung für das Team von Coach Helmut Wahl und Spielertrainer Vladimir Kames mangelte es definitiv nicht: Der Gästeblock im Polariom in Germering war prächtig gefüllt, rund 150 Sonthofer Fans hatten sich auf den Weg in den Landkreis Fürstenfeldbruck gemacht, um ihre Lieblinge nach vorne zu peitschen. Unermüdlich sangen und trommelten und klatschten die Fans des ERC und lieferten einen bärenstarken Support. Die Mission des ERC war klar: den eminent wichtigen Ausgleich in der Halbfinalserie erzwingen. Als zusätzliche Unterstützung stand mit Valentin Köcheler sogar ein altbekannter Akteur im Aufgebot. Allerdings präsentierten sich die Wanderers auch im zweiten Duell als das kaltschnäuzigere und effizientere Team.


Wie schon bei der 4:3-Niederlage in Sonthofen am vergangenen Sonntag, verschliefen die Oberallgäuer auch dieses Mal den Start in dieses mit Spannung erwartete Match. Am Sonntag in der Alpenstadt dauerte es nur rund drei Minuten, bis die Germeringer in Führung gingen. Am Freitagabend dann keine zwei Zeigerumdrehungen, als Louis Kolb die Heimfans unter den 871 Zuschauern zum Jubeln brachte. Die Abwehr der Sonthofer hatte den Puck nicht entschieden genug aus der eigenen Zone geklärt. Kolb bedankte sich mit einem platzierten Schuss unter die Latte und ließ Calvin Stadelmann im Kasten des ERC keine Chance. Der frühe Rückstand war ein Nackenschlag für die Gäste und ganz sicher nicht Teil des Gameplans.

Vielversprechender wurde es in den folgenden 18 Minuten des ersten Spielabschnitts aus Sicht der Sonthofer nicht: Mit viel Laufarbeit und einem frühen Pressing setzten die Wanderers die Gäste bereits im eigenen Drittel mächtig unter Druck. Die Folge: Der Spielaufbau des ERC endete ein ums andere Mal in langen und ungenauen Pässen – und daraus resultierend einem Puckbesitz fürs Heimteam. Chancen auf Seiten der Schwarz-Gelben waren so Mangelware. Germering belohnte sich für diese taktisch und läuferisch reife Leistung in der 13. Minute: Es dauerte nur 34 Sekunden, bis Michael Fischer das Überzahlspiel erfolgreich zum 2:0 beendete.


Wenn die Sonthofer in dieser Spielzeit eines gezeigt hatten, waren es ihre Comeback-Mentalitäten. Im ersten Halbfinal-Duell machten sie aus einem zwischenzeitlichen 0:3 noch ein 3:3. Und so war im Mittelabschnitt die Hoffnung groß bei den Gästefans, die Wende zu erleben. Zu Beginn des zweiten Drittels stockte der Motor der Sonthofer aber weiterhin – sicherlich auch bedingt durch das konzentrierte Auftreten der Hausherren, die dem sonst so flinken Aufbauspiel des ERC keinen Raum zur Entfaltung gaben. Das Spiel der wirbelnden Wanderers wirkte leicht, die Beine der Sonthofer schwer, so als seien sie mit unsichtbaren Sandsäcken zusätzlich beschwert.


Angepeitscht durch die Gesänge der nimmermüden, schwarz-gelben Fans arbeiteten sich die Gäste in dieses Match. Und belohnten sich in der 37. Minute mit dem 2:1-Anschlusstreffer durch Vladimir Kames. Der Deutsch-Tscheche donnerte die Scheibe auf Vorlage von Filip Krzak und Dan Przybyla in die Maschen und brachte den Gästeblock zum Beben.


Hoffnung keimte auf für die verbleibenden 20 Minuten in regulärer Spielzeit. Der nächste Dämpfer folgte indes nach 45 Minuten und 49 Sekunden: Dennis Sturm markierte aus spitzem Winkel das 3:1. Zwar erzielten die Sonthofer in der 53. Minute durch Top-Torjäger Dan Przybyla erneut in Überzahl das 2:3 (Assists: Ondrej Havlicek, Vladimir Kames) – doch selbst die Herausnahme von Calvin Stadelmann zugunsten eines sechsten Feldspielers brachte in den verbleibenden Minuten nicht mehr den erhofften Ausgleich. Die Uhr tickte gnadenlos runter, bis die Schlusssirene ertönte – und die Blicke von Fans, Betreuern und Spielern verfinsterten sich. Mit dem 2:3 und der zweiten Halbfinalniederlage war das Ausscheiden und Saisonaus der Oberallgäuer besiegelt.


Der ERC Sonthofen gratuliert den Wanderers zum Einzug ins Finale und wünscht für die verbleibenden Partien alles Gute!

 

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