Endlich, Playoffs! Mit großer Vorfreude sind Spieler, Trainer und Fans des ERC Sonthofen in Spiel eins des Achtelfinals gegen den ESV Waldkirchen aus der Parallelgruppe gegangen – und wurden mit einem starken Auftritt der Schwarz-Gelben belohnt. Am Ende siegte der Favorit aus dem Oberallgäu vor über 600 Zuschauern gegen arg dezimierte Gäste mit 13:2.
Playoffs sind die schönste und wichtigste Zeit des Jahres: Am Sonntagabend ging es auch endlich los für die Schwarz-Gelben, die als Tabellenzweiter der Landesliga-Gruppe A auf den Siebten der Parallelgruppe, den ESV Waldkirchen, trafen und mit Keeper Fabian Schütze ins Auftaktduell der Best-of-Three-Serie gingen.
Von Beginn an präsentierten sich die Gastgeber hellwach und konzentriert. Die Gäste aus der Nähe von Passau, trainiert vom dreifachen Meisterspieler der Düsseldorfer EG Benoit Doucet, reisten aufgrund zahlreicher Ausfälle nur mit zehn Feldspielern und zwei Torhütern an und beschränkten ihre Bemühungen auf die Sicherung der Defensive. Ganz anders der ERC: Mit Tempo und Zielstrebigkeit fuhren die Hausherren Angriff um Angriff. Nach nicht einmal 60 Sekunden setzte Kapitän Marc Sill einen Schuss an den Pfosten des Gäste-Gehäuses. Nach vier Minuten war es David Mische, der nach einer feinen Kombination den Puck am leeren Tor vorbeilegte.
In der 6. Minute war der Bann gebrochen: Marc Sill passte zu Robin Berger, der sich ein Herz fasste und von der blauen Linie abzog. Valentin Köcheler lenkte die Scheibe unhaltbar per Bogenlampe über den Gäste-Torhüter ins Tor – 1:0! Im darauffolgenden Powerplay des ESV zeigte Fabian Schütze mehrfach seine ganze Klasse und bewahrte seinen Farben vor dem Ausgleich.
Vier Minuten später kam es noch besser für den ERC: Nicolas Neuber passte zu Adam Suchomer, der in die Rundung zog und auf David Mische passte, der wiederum mit einem satten und flachen Schuss zum 2:0 erhöhte. Die Sonthofer hatten das Match zu diesem Zeitpunkt bereits unter Kontrolle. Wie sehr, zeigte sich dann in 17. Minute in eigener Überzahl: Ondrej Havlicek legte den Puck zu David Mische und der entdeckte Vladi Kames an der blauen Linie: Der Tscheche erhöhte mit einem Knaller zum 3:0.
Das zweite Drittel begann so, wie das erste endete: Mit einem Tor für die agilen Gastgeber. Dan Przybyla entdeckte Marc Sill, der wiederum Adam Suchomer bediente. Der Verteidiger krönte in der 22. Minute seine starke Leistung mit dem Treffer zum 4:0. Allerdings zeigten die Gäste nur eine Zeigerumdrehung später eine Reaktion und erzielten durch Petr Sulcik das 1:4. Fabian Schütze war beim Schuss von der blauen Linie die Sicht verdeckt. Das Aufbäumen des ESV in dieser rasanten Partie aber währte nur kurz: In der 25. Minute war es Routinier Christian Engler, der im Powerplay auf Vorlage von Vladi Kames und Ondrej Havlicek auf 5:1 erhöhte.
Der Frust der Gäste wuchs und mündete in einer Fausteinlage zwischen dem Waldkirchner Nico Tolle und Valentin Köcheler, für die beide Spieler zum Abkühlen auf die Strafbank wanderten. Für die Sonthofer hingegen lief es prächtig weiter. In der 30. Minute markierte Dan Przybyla sogar das 6:1, nachdem Gästekeeper Andreas Resch den Puck nicht sichern konnte und nach vorne abprallen ließ (Assists: Jochen Hartman, Adam Suchomer). Und es dauerte nicht lange, bis Resch das Spielgerät abermals aus dem Netz holen musste: In der 34. Minute ließ Marco Reinholz auf Zuspiel von Roman Zwicker und Kevin Adebahr dem ESV-Torhüter keine Chance – 7:1!
Die Gäste bekamen kaum Raum und Zeit zum Durchatmen: in der 36. Minute schweißte Ondrej Havlicek in Überzahl den Puck aus spitzem Winkel sehenswert unter die Querlatte (Assist: Vladi Kames, Marc Sill). Und in diesem beeindruckenden Tempo ging es für die torhungrigen und spielfreudigen Sonthofer weiter: Nicolas Neuber erhöhte in der 38. Minute auf 9:1 (Assist: Dan Przybyla).
Vorbei war dann der Arbeitseinsatz für Gästekeeper Andreas Resch, der seinen Platz für den jungen Matthias Huber räumen musste. ESV-Goalie Nummer zwei war nur wenige Sekunden auf dem Eis und musste bereits hinter sich greifen: Denis Adebahr erzielte das 10:1 (Assist: Jochen Hartmann). Und für Huber, der bis dato nicht einen Schuss abzuwehren hatte, kam es noch dicker: In der 39. Minute erzielte Ondrej Havlicek das 11:1 (Assists: David Mische, Vladi Kames), 55 Sekunden vor Drittelpause netzte Marc Sill sogar zum 12:1 (Assists: Dan Przybyla, Nicolas Neuber) – spätestens zu dem Zeitpunkt war es eine Demonstration der spielerischen Klasse und des unbedingten Willens der Sonthofer, mit einem guten Gefühl in die Playoffs zu starten.
Mit der sicheren Führung im Rücken ließen es die Hausherren im Schlussabschnitt etwas ruhiger angehen. So kam der ESV zu Beginn in Überzahl zu Einschussmöglichkeiten, die Fabian Schütze mit Ruhe und Übersicht zunichtemachte. So ganz ohne Tor wollten sich die Schwarz-Gelben nicht aus dem letzten Drittel verabschieden: Neun Minuten vor Spielschluss zeigte Vladi Kames seine ganze Klasse und umkurvte den ESV-Keeper und legte den Puck zum 13:1 ins Netz (Assists: Ondrej Havlicek, David Mische). Der Schlusspunkt an diesem unterhaltsamen Abend aus Sonthofer Sicht blieb den Waldkirchnern vorbehalten, die in Person von Jan Bojer zum 2:13 trafen.
Am Freitag geht es für die Schwarz-Gelben weiter mit Spiel zwei des Achtelfinals in Waldkirchen. Erstes Bully ist um 19.30 Uhr. Gewinnen die Sonthofer auch diese Partie, stehen sie bereits im Viertelfinale.
Fotos: Bettina Brunner Text: Nicolas Berthold
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